Ein Rollstuhl für Mongiwethu

Anfang 2019 war ich eine Zeitlang im südlichen Afrika unterwegs. Ich habe auf meiner Reise durch Namibia, Botswana und Simbabwe viele wunderschöne Gegenden gesehen, herrliche Nationalparks besucht und eines der sieben Weltwunder, die Viktoriafälle, bewundert. Und ich habe viele nette Menschen kennengelernt. Der Höhepunkt meiner Reise war aber ein mehrtägiger Aufenthalt in Victoriafalls. Ich bin dort auf ein außergewöhnliches Projekt gestoßen, Umhambi, Fountain of Hope, das sich um benachteiligte Waisenkinder kümmert. Im Rahmen dessen durfte ich die ehrenamtlich tätigen Gründer des Projektes zwei Tage lang auf ihrer Tour durch die ländlichen Schulen begleiten. Eine außergewöhnliche und sehr emotionale Erfahrung.

Mongiwethu
alter Rollstuhl von Mongiwethu

Uns wurde von einem Jungen berichtet, der die Schule zur Zeit nicht besuchen kann, weil sein Rollstuhl defekt ist. Mongiwethu ist inzwischen 15 Jahre alt und leidet an Kinderlähmung. Er ist Waise und lebt mit seinem kleinen Bruder bei seinen Großeltern. Wie viele Kinder hat er einen langen Schulweg zurückzulegen, in seinem Falle ein 3 km langer, sandiger Schotterweg durch den Busch. Wenn es regnet praktisch nicht befahrbar, wenn es trocken ist, sandig und steinig. Mongiwethu benutzte bislang einen „Rollstuhl“, den er mit den Armen betätigen kann. Dies ist beschwerlich und kräfteraubend. Natürlich kam sofort der Wunsch auf, diesem Jungen einen richtigen Rollstuhl zu besorgen.

Also habe ich mich kundig gemacht und bin auf einen gebrauchten e-Rollstuhl gestoßen, der den Anforderungen entspricht. Spenden von Freunden haben den Kauf und den Transport nach Victoria Falls möglich gemacht. Mit Hilfe eines Freundes wurde der Rollstuhl verpackt und verschifft. Nach mehreren Wochen Fahrt ist er schließlich in Walvis Bay, Namibia, angekommen. Dort hat ihn TK Dube, ein Mitarbeiter von Umhambi, in Empfang genommen und ihn mit öffentlichen Bussen und einem gemieteten Minibus in das 1400 km entfernte Victoria Falls gebracht.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen. Es werden keine Spenden mehr benötigt.

Karin Edler mit Mongiwethu

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